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Bootstour als Luxus Junggesellenabschied

Die Zeiten, in denen der Junggesellenabschied darin bestand, im Stadtzentrum Kondome und Gratis-Küsse zu verkaufen, um sich die Getränke für den Abend zu verdienen, sind längst vorbei. Wer heute mit seinen besten Kumpels Polterabend feiert, will etwas Extravagantes, etwas Exquisites, etwas Einmaliges erleben. Der Bauchladen ist out, die Bootstour liegt im Trend. Viele Männer setzen bei ihrer letzten Party vor der Ehe auf Luxus. Schampus statt Bier. Ausgefallene Aktivitäten statt alberne Anzüge. Der Junggesellenabschied soll heutzutage etwas sein, an das man sich noch Jahre später gern erinnert, ohne dass einem die Schamesröte ins Gesicht steigt.

Dass es den stilvollen Junggesellenabschied oft nicht in der Nachbarstadt gibt, ist dabei den meisten jungen Männern bewusst. Ziele wie Prag, Barcelona oder Amsterdam sind derzeit sehr gefragt, wenn es darum geht, ein Programm für den Polterabend zusammenzustellen. Stark im Kommen sei auch der Luxus-JGA auf Mallorca, wie auf Junggesellenabschiede spezialisierte Agenturen wie Pissup unisono bestätigen. Das Motto scheint zu lauten: Je ausgefallener, desto besser.

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Luxus-Junggesellenabschiede liegen im Trend

Der Junggesellenabschied war bereits im antiken Griechenland ein Muss, wie ein Artikel von FAN berichtet. Kein Wunder also, dass dieser auch heute noch so beliebt ist. Die Angebotsbreite reicht dabei von Fahrten in der Luxus-Limousine bis zu Privat-Partys auf der Yacht, von prickelnden Champagner-Feten bis zu exklusiven Steak-Menüs, vom Aufenthalt im Sterne-Hotel mit Spa und Pool bis hin zur Übernachtung direkt am Traumstrand. Wer sich auf den Seiten der Agenturen umblickt, wähnt sich dabei im Paradies der ungewöhnlichen Aktivitäten – auf einmal scheinen sich die Türen in eine andere Welt des Luxus und des Wellness zu öffnen.

Vor allem aber bleibt der Luxus-Junggesellenabschied dabei noch immer eines: typisch männlich. Denn zu Schampus, Yacht und Badebucht gibt es immer – wenn das denn gewünscht ist – auch die passende Strip-Begleitung, die den Noch-Junggesellen auf vornehme Art um den Verstand bringt. Dass das Ambiente dabei allerdings kein bisschen mehr an schumrige Hinterzimmer in der Dorf-Table-Dance-Bar erinnert, sondern immer ein Hauch von anmütiger Verführung durch den Raum schwebt, gehört zum Versprechen des Junggesellenabschieds 2.0.

Genauso selbstverständlich werfen die Polterabend-Agenturen mit Action-Programmen um sich, von denen Mann nicht einmal zu träumen gewagt hätte. In der langen Liste der exklusiven Aktivitäten finden sich Klippenspringen auf Mallorca ebenso wie Panzerfahren in Prag oder Luxus-Sportwagen-Runden auf einem Rennkurs in Amsterdam. Nichts ist undenkbar, nichts ist unmöglich.

Männer geben mehr Geld für Junggesellenabschied aus

Dass das Ganze seinen Preis hat, ist dabei allen Beteiligten durchaus bewusst. Gaben Polterabend-Gruppen vor zehn Jahren im Durchschnitt noch rund 130 Euro pro Person aus, so ist dieser Betrag bis heute um rund 100 Euro gestiegen. Das mag – wenn man sich den Junggesellenabschied als schlichte Sauftour durch die Kneipen der Stadt vorstellt – nach unheimlich viel klingen. Andererseits überrascht der Wert vor dem Hintergrund der Luxus-Angebote, die Männergruppen dafür bekommen. Oft nämlich gönnen diese sich nicht mehr nur einen Feiertag, sondern gleich ein ganzes Junggesellenabschied-Wochenende. Und für zwei Tage Feiern inklusive Unterkunft und abwechslungsreichem Programm scheinen rund 230 Euro kein schlechter Schnitt zu sein.

Wie es in den vergangenen Jahren zu einem Wandel der Polterabend-Tradition in Deutschland kam, hat jüngst der Hamburger Kulturanthropologe Sebastian Topp in einem Bericht mit der Tageszeitung „Die Welt“ erklärt. Ihm zufolge hänge das mit der Globalisierung zusammen. Ihretwegen haben es Trends wie die Stag-Partys aus den USA, die schon von jeher einen Event-Charakter tragen, auch nach Europa geschafft. Außerdem habe es in der Gesellschaft eine Veränderung hin zu mehr Individualität und Wettbewerb zwischen den Einzelnen gegeben. Wie heutzutage im Berufsleben jeder darauf bedacht sein muss, in irgendeiner Form auf sich aufmerksam zu machen, so gilt das längst auch für das Privatleben. Ungewöhnliche Motto-Partys oder eben Luxus-Junggesellenabschiede gehören also schlicht und einfach zum guten Ton.